[Kolumne] Happy Hardcore und japanische Kultur: Die Begegnung von High-Speed-Beat und „Kawaii“

Column de 00s 90s Happy Hardcore
[Kolumne] Happy Hardcore und japanische Kultur: Die Begegnung von High-Speed-Beat und „Kawaii“

„Musikalische Eigenschaften und japanische Sensibilität“

Text: mmr|Thema: Die Beziehung zwischen Happy Hardcore und japanischer Kultur

Happy Hardcore entstand Anfang der 1990er Jahre aus der britischen Rave-Szene. Die Musik, die Pop und emotionale Melodien mit explosionsartig schnellen Beats von rund 170 BPM verbindet, eroberte Europa im Sturm, verband sich dann unerwartet mit der japanischen Kultur und erreichte eine einzigartige Entwicklung. Die Affinität zwischen diesem „fröhlichen“ Klang und der „japanischen Kultur“ ist nicht nur ein Import musikalischer Genres, sondern ein neuer kultureller Hybrid.


Was ist Happy Hardcore?

Abgeleitet vom britischen Rave/Hardcore-Techno der frühen 1990er Jahre.

Eigenschaften: Hohes Tempo von etwa 170 BPM, Pop und melodischer Synthesizer, Anime-/Cartoon-Sampling.

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei diesem Genre um eine Kombination aus „Happy“ und „Hardcore“.


Relevanz für die japanische Kultur

Affinität zu Anime-/Spielemusik

Happy Hardcore legt Wert auf helle und eingängige Melodien und passt daher gut zum Geschmack von Anime-Songs und Spielemusik.

Insbesondere die Verwendung von Sprachmaterial aus Bishoujo-Anime und Chiptunes im Famicom/SNES-Stil ist bei ausländischen Produzenten beliebt.

Beispiel: In der Anime-Rave-/J-Core-Szene werden Anime-Zeilen und -Melodien gesampelt, um es zu fröhlichem Hardcore zu machen.

Verbindung mit J-Core

Seit den 2000er Jahren ist Japans einzigartige „J-Core“-Szene entstanden.

Basierend auf fröhlichem Hardcore, verschmolzen mit der Otaku-Kultur (Anime, Doujin, Akihabara-Clubkultur).

DJ Sharpnel und m1dy sind international bekannt.

Fans aus Übersee erkennen die Formel „Happy Hardcore + Anime“ als „japanisch“ an und unterstützen sie als Reimport.

Tanzspielkultur (BEMANI/DDR)

Viele fröhliche Hardcore-Songs sind in Konamis Dance Dance Revolution (DDR) und Beatmania IIDX-Serien enthalten.

Infolgedessen hat sich in Japan die Game-Center-Kultur, die sich von den Clubs unterscheidet, auf junge Menschen ausgeweitet.

Zum Beispiel: DDR-Songs von Naoki, Ryu☆, DJ Shimamura und anderen haben einen großen Einfluss auf Happy Hardcore-Fans im Ausland.

Festivals und Doujin-Verkäufe

Im Gegensatz zum Rave im Vereinigten Königreich konzentriert sich die Szene in Japan auf M3 (Sound-/Medien-Mix-Doujin-Verkäufe) und Clubveranstaltungen im Akihabara-Stil.

„Derivativer Musikvertrieb“ und „Doujin-CD-Kultur“ unterstützten auf einzigartige Weise den Vertrieb und die Entwicklung von Happy Hardcore.


Kulturelle Schlüsselwörter

  • Kawaii: Die japanische „niedliche Kultur“ spiegelt sich in der schnellen Popmelodie wider.

  • Otaku-Kultur: Direkt verbunden mit der Anime-, Doujinshi- und Akihabara-Clubkultur.

  • Spielkultur: DDR- und Musikspiele machten Happy Hardcore vertrauter.

  • Reimportationsphänomen: Ein Genre, das seinen Ursprung in Großbritannien hat, entwickelt sich in Japan unabhängig und beeinflusst erneut die Welt.


Repräsentative japanische Happy-Hardcore/J-Core-Künstler


Die einzigartige Rolle der japanischen Kultur in der globalen Musikgeschichte

Happy Hardcore entstand ursprünglich aus dem britischen Rave, verschmolz jedoch mit der japanischen Kultur (Anime, Spiele, Doujins, Musikspiele) und bildete eine einzigartige „J-Core“-Kultur. Heute wird es mit „Happy Hardcore = Anime-ähnliche Niedlichkeit“ in Verbindung gebracht und Japan ist international zu einem wichtigen Stützpunkt geworden.

Monumental Movement Records

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