[Kolumne] Zeni Geva – 30 Jahre Geschichte als Höhepunkt des japanischen experimentellen Noise Rock

Column de Experimental Hardcore Noise Underground

24 Nov 2025

[Kolumne] Zeni Geva – 30 Jahre Geschichte als Höhepunkt des japanischen experimentellen Noise Rock

Einführung

Text: mmr｜Thema: Entschlüsselung der Klangentwicklung, wo sich Gewalt, Präzision und strukturelle Schönheit kreuzen

Zeni Geva ist eine Band, die eine einzigartige Position in der Geschichte des japanischen experimentellen Noise Rock/Hardcore einnimmt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1987 ist ihr Sound durchweg gewalttätig und gleichzeitig unglaublich strukturiert und umfasst präzise berechnete mathematische Rhythmen. Die weitreichende Klangphilosophie des Anführers KK Null (Kazuyuki Kishino) bildet weiterhin den Kern der Band und hatte starken Einfluss auf die Underground-Szene in Japan und im Ausland.

Ihre Musik ist mit Lärm, metallischen Gitarren, zerstörerischen Trommeln, sich wiederholenden Strukturen und elektroakustischen Texturen überlagert. Die Geschichte von Zeni Geva, die von den 1990er Jahren bis heute zeitweise aktiv war, ist als Bindeglied zwischen japanischer Noise-Kultur und ausländischem Underground äußerst wichtig.

1. Entstehungsperiode (1987–1990): Ursprünge von Gewalt und Struktur

Zeni Geva wurde 1987 gegründet. Die Hauptfigur ist KK Null. Er hatte bereits durch frühere Aktivitäten wie YBO2 einen äußerst experimentellen Musikstil etabliert und war eine Person mit interdisziplinärem Wissen über Noise-/Hardcore-/Avantgarde-Musik.

Erste Mitglieder

KK Null (Vo/Gt)
Fumiyoshi „NP“ Suzuki (Gt)
Ikuo Taketani (Dr.)
Elle (Vo)

Der Name der Band soll sich aus dem Wort „Zeni“ und dem deutschen Wort „Gewalt“ (Gewalt) ableiten und ist in das soziale Konzept der Geldgewalt eingebettet.

Frühe Werke

How to Kill (1987)
Vast Impotenz (1988/Kassette)

In ihren frühen Werken, die sich auf Noise Rock und Hardcore konzentrieren, können wir bereits die Anfänge der sich wiederholenden Strukturen, destruktiven Riffs und mathematisch unregelmäßigen Taktarten erkennen, die später zu ihren Markenzeichen werden sollten.

1988 trat Mitsuru Tabata der Gruppe bei und steigerte die Qualität der Gitarren weiter. Seitdem ist Tabata lange Zeit die Säule des Sounds von Zeni Geva.

2. Leap (1991–1995): Begegnung mit Albini und internationale Anerkennung

1991 erreichte Zeni Geva einen großen Wendepunkt. Es ist eine Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Ingenieur/Produzenten Steve Albini. Aufgrund seiner Aufnahmephilosophie ist Albini für seine Aufnahmemethoden bekannt, die die lebendige Atmosphäre eines Raumes einfangen.

„Totale Kastration (1991)“

Das erste von Albini aufgenommene Album in voller Länge.
Zeni Gevas Gewalt und Albinis trockener, direkter Sound harmonierten perfekt und brachten ihnen im Ausland starke Kritiken ein.

„Desire for Agony (1993)“

Veröffentlicht vom amerikanischen Label Alternative Tentacles (organisiert von Jello Biafra)
Die Überseetour beginnt ernsthaft
Veröffentlichte ungefähr zur gleichen Zeit viele EPs und Singles (Nai-Ha, Disgraceland usw.)

Ausbau der Live-Aktivitäten

Seit etwa 1992 tritt er aktiv in Amerika und Europa auf und trat auch bei der John Peel-Session in England auf. Peel lobte die Musikalität von Zeni Geva hoch und steigerte damit ihre internationale Anerkennung weiter.

„Freiheitsknechtschaft (1995)“

Wieder ein wichtiges Werk mit Albini.
Es gilt als das Album mit der ausgewogensten Integration von Akustik, Struktur und Gewalt.

3. Vertiefungsexperimente (1996–2001): Längere Länge, Elektronisierung, Streben nach struktureller Schönheit

Im Jahr 1996 kam es zu einem Schlagzeugerwechsel, Blake Fleming stieß für kurze Zeit zur Band. Später trat Masataka Fujikake der Band bei und Zeni Gevas Rhythmen wurden komplexer, schneller und vielschichtiger.

Stärkung der strukturellen Musikalität

In dieser Zeit wurden die Lieder von Zeni Geva länger und strukturierter, darunter auch Lieder, die länger als 16 Minuten waren.

Mehrere Teile divergieren und laufen wieder zusammen
Kontrapunktisches Riff mit zwei Gitarren
Verstärkter Einsatz elektronischer Geräte wie Nulltron

„10.000 Lichtjahre (2001)“

Erhöhte elektronische Texturen
Noise/metallische Gitarre/ungewöhnliche Taktart/elektronische Klänge verflechten sich in mehreren Schichten
Zeni Geva als Klangskulptur, anders als in den 1980er-90er Jahren

In dieser Zeit erreichte die Band ihre musikalische Reife, doch gleichzeitig nahmen Nulls Soloaktivitäten und andere Projekte zu und die Zeit zwischen den Veröffentlichungen als Band wurde länger.

4. Pause und Neustart (2002–2009)

Von 2002 bis 2004 wurden Werke veröffentlicht, die Live-Auftritte im Ausland enthielten, doch ihre Aktivitäten als Band stagnierten.

Last Nanosecond – Live in Genf 2002 (2004)
Mitglieder gehen zu ihren eigenen Aktivitäten
KK Null expandiert weltweit mit Lärm/Elektroakustik/Zusammenarbeit

2009: Wiedersehen

Nach einer langen Stagnation fand mit der Wiedervereinigung von Tatsuya Yoshida (Ruinen) eine vollwertige Wiedervereinigung statt.
Für Zeni Geva hatte die Hinzufügung von Yoshida erneut einen starken Einfluss.

5. Zweite Periode Zeni Geva (2010–): Neubewertung und globale Neuaufmerksamkeit

„Lebendig und aufstrebend (2010)“

Live-Soundquelle aus dem Lineup von 2009
Tatsuya Yoshidas perverses Schlagzeug und Null & Tabatas Gitarrenduell sind spektakulär

Seitdem wurden die Live-Aktivitäten in Asien und Europa wieder aufgenommen.
Zeni Geva erfährt erneut Aufmerksamkeit in der Noise-/Metal-/Hardcore-/Avantgarde-Musikszene und sein historischer Wert wird erneut bewertet.

6. Zeni Geva Musikanalyse

6-1. Merkmale der Riffstruktur

Wiederholung des Bassriffs
Zwei kontrapunktisch ineinander verschlungene Gitarren
Struktur, die in der Mitte plötzlich abbricht, zerschnittene Modulation
Unerbittlicher Loop ohne 4/4-Beat

6-2. Rolle des Schlagzeugs

Am Anfang war es eher Hardcore.
Mathematik und Polyrhythmik in den 90er Jahren
Nach meinem Beitritt zu Tatsuya Yoshida ein intensiver und ungewöhnlicher Ansatz

6-3. Thematischer Charakter

„Geld“, „Gewalt“, „Beherrschung“, „Körper“, „Zerstörung“ usw.
Die Texte sind abstrakt und symbolisch

6-4. Produktion

Die Aufnahmen von Steve Albini sind repräsentativ für die akustische Schönheit von Zeni Geva.
Lebhafte Dynamik und metallische Obertöne der Gitarre stechen hervor
In der zweiten Hälfte nahm der elektronische Sound mit der Einführung von Geräten wie Nulltron zu.

7. Stellung in der japanischen Untergrundgeschichte

Zeni Geva ist eine fast einzigartige Band in Japan, die eine Kombination aus „Noise x Hardcore x Metal x experimenteller Musik“ geschaffen hat.

Lärmkultur der 1980er Jahre (Hijiki Kaidan, Merzbow, YBO2)
Internationale Lärmbewegung der 1990er Jahre
Experimenteller Klang/Elektroakustik ab den 2000er Jahren

Es wird sowohl im Inland als auch international weiterhin als eine Einheit bewertet, die diese Grenzen überschreitet.

Chronologie (Hauptchronologie von Zeni Geva)

Jahr	Veranstaltungen
1987	Zeni Geva wurde gegründet. How to Kill angekündigt.
1988	Vast Impotenz (Kassette). Mitsuru Tabata schließt sich an.
1990	Maximum Money Monster angekündigt.
1991	Total Castration (Albini-Aufnahme). Die Überseetour beginnt.
1992	Live in America angekündigt.
1993	Verlangen nach Qual (Alternative Tentakel).
1995	Freedom Bondage (Albini-Aufnahme).
1996	Rückzug/Austausch des Schlagzeugers. Blake Fleming → Masataka Fujikake.
2001	10.000 Lichtjahre angekündigt.
2004	Last Nanosecond (Live 2002) angekündigt.
2009	Tatsuya Yoshida schließt sich wieder an und vereint sich wieder.
2010	Alive and Rising (2009 Live) angekündigt.

Diskographie + Periodendiagramm

flowchart TD A["1987 結成
How to Kill"] --> B["1990 Maximum Money Monster"] B --> C["1991 Total Castration
Albini録音"] C --> D["1993 Desire for Agony
Alternative Tentacles"] D --> E["1995 Freedom Bondage"] E --> F["2001 10,000 Light Years"] F --> G["2004 Last Nanosecond (Live 2002)"] G --> H["2009 再結成"] H --> I["2010 Alive and Rising"]

Abschluss

Die Geschichte von Zeni Geva ist „Gewalt“ x „Struktur“ x „Experiment“ Dies ist eine Entwicklung, in der sich die drei Elemente über mehr als 30 Jahre abwechselnd oder gleichzeitig weiter ausdehnten.

Sie sind eine seltene Einheit, die keinen Bezug zu kommerziellen Aktivitäten hat, aber weiterhin großes Lob von Underground-Musikkreisen auf der ganzen Welt erhält. Das ist Zeni Geva und im Kern war schon immer die Klangphilosophie von KK Null.

Auch heute noch ist ihre Musik nicht gut gealtert, und es ist klar, dass sie sogar den Rahmen moderner Noise-/Metal-/experimenteller Musik vorweggenommen haben. Ich hoffe, dass dieser Artikel eine Gelegenheit bietet, Zeni Geva neu zu entdecken.