[Kolumne] Taj Mahal Travel Group und Takehisa Kosugi – Eine Reise, um Klang zu entfesseln
Column de 70s Art Avant-Garde Experimental
I. Ausgangspunkt in den 1960er Jahren: Jenseits musikalischer Institutionen
Text: mmr|Thema: Eine Klangpilgerreise, bei der Improvisation und Umgebungsgeräusche ineinandergreifen – Eine Aufzeichnung einer Reise an die Außenseite der Musik, gezeichnet von Takehisa Kosugi und der Taj Mahal Travel Group
In den frühen 1960er Jahren blühte Japans Avantgarde-Musikszene in aller Stille auf.
Im Mittelpunkt standen der Experimental Workshop und das Sogetsu Art Center unter der Leitung von Toru Takemitsu, Kei Ichiyanagi und Joji Yuasa. Dabei wurden die Grenzen zwischen Genres wie Musik, Tanz, Video und Beleuchtung aufgehoben.
Während dieser Zeit studierte Takehisa Kosugi Violine an der Universität der Künste Tokio, doch er begann, die Grenzen traditioneller Musikformen zu spüren. Er begann, Klang als „Ereignis“ und nicht als „Struktur“ zu betrachten, und begann schließlich, sich mit Improvisation und Zufall zu beschäftigen.
„Klang beginnt zu leben, wenn er vom Willen des Interpreten getrennt wird.“ — Takehisa Kosugi
II. „Kollektive Musik“ und die Begegnung mit John Cage (1964)
1964 gründete Kosugi mit Toru Takemitsu und Kei Ichiyanagi Collective Music.
Im selben Jahr trat er mit John Cage und David Tudor auf, als die Merce Cunningham Dance Company Japan zum ersten Mal besuchte.
Dieses Ereignis markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der japanischen Avantgarde-Musik.
Die von Cage vertretenen Ideen von „Zufall“ und „Unabsichtlichkeit“ hatten einen tiefen Einfluss auf Kosugi.
Wie schaffen wir einen Zustand, in dem der Klang auf natürliche Weise „erscheint“, anstatt dass der Interpret den Klang „kontrolliert“?
Diese Frage wurde zum Thema von Kosugis Leben.
III. Die Kunst der Resonanz und Aktion mit Fluxus (1965–1969)
Mitte der 1960er Jahre schloss sich Kosugi der internationalen Avantgarde-Bewegung „Fluxus“ an und betrat den Bereich der Performance und des Happenings.
Der Akt der Umwandlung von Alltagsgegenständen in Klangquellen und die Auflösung des Rahmens von Zeit und Raum erschütterte die konventionelle Sicht auf Musik grundlegend.
Wie in seinen Meisterwerken „Music Expanded #2“ und „Catch-Wave“ zu sehen ist, Kosugi verwandelte den „Körper, der sich selbst spielt“ in ein Werk und versuchte, den Moment festzuhalten, in dem der Klang auftrat.
Dieser Trend hatte direkten Einfluss auf die spätere „Klangkunst“, „Umweltmusik“ und „akustische Improvisation“.
IV. Gründung der Taj Mahal Travel Group (1969–1970)
1969 gründete Kosugi die Taj Mahal Travelers als neues experimentelles Thema.
Seiji Nagai, Takashi Iijima, Masaaki Kikuchi (später links) und andere schlossen sich der Gruppe an.
Verwendung von Violine, Cello, elektronischer Ausrüstung, Blechbläsern, Stimme, Radiowellen usw.
Er verwirklichte die Philosophie, dass „der Ort selbst zum Instrument wird“.
V. Reisen durch Klang: von Indien nach Europa (1971–1972)
1971 bricht die Taj Mahal Tour Group zu einer Europareise auf.
Ihre Reise war nicht nur eine Tour, sondern eine „Klangpilgerreise“.
Im Freien, ohne Stromquelle oder Bühne, wurde die Aufführung improvisiert und mit Wind, Wasser, Menschenmenge und Radiowellen in Resonanz gebracht.
Reiseroute (Meerjungfrauenkarte)
Hinweis: Bei dieser Reiseroute handelt es sich um eine ungefähre Route, die auf tatsächlichen Aufzeichnungen und Zeugenaussagen basiert. Die Improvisationsaufführungen an verschiedenen Orten reichten von lokalen Kultureinrichtungen, im Freien bis hin zu Stützpunkten für Studentenbewegungen.
VI. Dekonstruktion und Erweiterung von Klang: das Ritual der Improvisation
Die Aufführungen der Taj Mahal Tourists haben nicht die übliche „Lieder“ oder „Struktur“. Vielmehr ähnelt es eher dem Vorgang, Schall in die Umgebung auszusenden und auf eine zufällige Resonanz zu warten.
Sie setzen Beschallungsanlagen und Mikrofone kreativ ein, Der gesamte Raum wurde als eine Art „Resonator“ behandelt. Kosugi, der Anführer, befestigt ein Kontaktmikrofon an der Geige und manipuliert beim Spielen die Rückkopplung und die Funkgeräusche. Wir haben ein Ökosystem geschaffen, in dem Schall „vorkommt und verschwindet“.
VII. Aufzeichnung von „Taj Mahal Travelers – 15. Juli 1972“
Der Höhepunkt ihrer Aktivitäten war das 1972 veröffentlichte Album. „Taj Mahal Travelers – 15. Juli 1972“ (CBS/Sony). Dies ist eine Live-Aufnahme einer Improvisationsaufführung rund um das Taj Mahal in Agra. Es wird hoch gelobt als „Klanglandschaft“, die Zeit, Raum und Klang perfekt vereint.
Auf dem Album gibt es weder Rhythmus noch Melodie. Stattdessen kreuzen sich der Klang von Bläsern, elektronischen Klängen, Stimmen und der Resonanz von Saiten sanft, Es stellt ein Erlebnis dar, das den Zuhörer einlädt, „in den Klang hinein“ zu gehen.
VIII. Auslandsaktivitäten und „Catch-Wave“ (1975)
Nach einem Aufenthalt in Europa zog Kosugi Mitte der 1970er Jahre in die USA. Entwickelt Soloaktivitäten, die elektronische Akustik und Improvisation kombinieren. Sein 1975 erschienenes Meisterwerk „Catch-Wave“ (Neuauflage von EM Records) ist Dies ist ein Klanglandschaftsstück, das Violine, Bandverzögerung und Feedback voll ausnutzt. Er beeinflusste auch Brian Eno und Robert Ashley.
IX. Aktivitäten und Auswertung in späteren Jahren
Seit den 1980er Jahren ist Kosugi Musikdirektor der Merce Cunningham Dance Company. Während er die Philosophie von John Cage übernahm, vertiefte er die Integration von Tanz und Klang. Basierend auf seiner Überzeugung, dass „Klang ein natürliches Phänomen ist“, schuf er bis in seine späteren Jahre weiterhin Ausdrucksformen, die zwischen Improvisation, Umgebung und Stille schwankten.
X. Das Erbe von Takehisa Kosugi und der Taj Mahal Tourist Group
Heute umfassen ihre Aktivitäten „Klangkunst“, „Feldaufnahmen“ und „Ambient-Musik“. Es wird als Quelle verschiedener Musiktrends neu bewertet. Eine Einstellung, Schall als „Phänomen“ und nicht als „Material“ oder „Information“ zu hören. Das ist die wichtigste Botschaft, die Kosugi uns hinterlassen hat.
Chronologie
| Jahr | Veranstaltungen |
|---|---|
| 1938 | Geboren in Yokohama City, Präfektur Kanagawa |
| 1960 | Abschluss an der Fakultät für Musik der Universität der Künste Tokio |
| 1961–63 | Teilnahme an avantgardistischen experimentellen Musikaktivitäten mit Kei Ichiyanagi, Toru Takemitsu und anderen |
| 1964 | „Collective Music“ gegründet, aufgeführt mit Cage & Tudor |
| 1965–68 | Fluxus-ähnliche Performances (Sogetsu Art Center usw.) |
| 1969 | Gründung der „Taj Mahal Travel Group“ |
| 1971–72 | Musikalische Pilgerreise von Indien nach Europa |
| 1972 | „Taj Mahal Travelers – 15. Juli 1972“ Ankündigung |
| 1975 | Solowerk „Catch-Wave“ veröffentlicht |
| 1977–90er | Musikdirektor der Merce Cunningham Dance Company |
| 2018 | Verstorben. Im Alter von 80 Jahren verstorben. |
Diskographie (Hauptwerke)
| Titel | Jahr | Link |
|---|---|---|
| Taj Mahal Travelers – 15. Juli 1972 | 1972 | Amazon |
| Taj Mahal Travellers – August 1974 | 1974 | Amazon |
| Catch-Wave | 1975 | Amazon |
Fazit – Klang- und Gebetsfreiheit
Die Reise der Taj Mahal-Reisegruppe war nicht nur „der Auslandsauftritt einer Band“. Es war eine spirituelle Reise, die über die Institution Musik hinausging und in der Welt Anklang fand.
“We are travelers, not performers.” ― Takehisa Kosugi
Selbst heute, ein halbes Jahrhundert später, sind die Geräusche, die sie von sich gaben, immer noch nachhallend. Es vibriert weiterhin leise in der Luft, in der Erinnerung und tief in den Herzen der Zuhörer.