[Kolumne] Norwegische Disco: Genealogie und empfohlene Aufzeichnungen von Prins Thomas, Mungolian Jet Set, Lindstrøm
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##Norwegische Disco: Die Genealogie von Prins Thomas, Mungolian Jet Set und Lindstrøm
Text: mmr|Thema: Geschichte der modernen Disco/Space-Disco, geboren in Norwegen, Solowerke, Kollaborationen, produzierte Werke
Trotz seines kalten Klimas und der skandinavischen Ruhe hat Norwegen einen wichtigen Trend des warmen Disco/Space-Disco hervorgebracht. Prins Thomas, Lindstrøm und das Mungolian Jet Set haben den Disco-, Italo- und französischen Touch der 70er und 80er Jahre mit einer norwegischen Linse neu interpretiert und der Tanzmusik des 21. Jahrhunderts ihre ganz eigene Note verliehen. In diesem Artikel werden wir die Soloarbeit, Zusammenarbeit und Produktionsaktivitäten jedes Künstlers umfassend vorstellen und empfohlene Alben nach Altersgruppe auflisten.
Überblick: Skandinavische Luft und „Temperatur“-Disco
Die von norwegischen Produzenten geschaffene Disco ist mehr als nur Retro-Playback. Die Melancholie, die das kalte Klima erzeugt, und die Mischung aus warmem Synthesizer und Percussion – dieser Kontrast macht den Geschmack von „Nordic Disco“ aus. Prins Thomas und Lindstrøm beeinflussten sich gegenseitig und erweiterten das Vokabular der „Space Disco“ durch gemeinsames Schreiben und Remixen. Mungolian Jet Set hingegen bezieht in seinen DJ-Mixes und seiner außergewöhnlichen Musikkuration auch Elemente von außerhalb Norwegens ein (einschließlich der Einführung von Musikbeispielen aus Asien und dem Nahen Osten).
Kommentar des Künstlers
Prinz Thomas
Sein richtiger Name ist Thomas Moen Hermansen. Sie haben den Geist des Detroit-Italo und der 70er-Jahre-Disco geerbt und sind auf lange psychedelische Aufbauten spezialisiert. Er ist bekannt für seine Soloalben „Prins Thomas“ und „II“. Darüber hinaus trugen die mit Lindstrøm und anderen veröffentlichten Kollaborationen und Remix-Arbeiten zur Entstehung der Szene bei.
Hauptaktivitäten produziert/beteiligt:
- Koproduktion mit Lindstrøm (Split/Remix)
- Lange Strecke mit modularer/analoger Ausrüstung
- Kuratierung von Live-Sets auf kleinen Festivals und Clubs
Lindstrøm
Sein richtiger Name ist Hans-Peter Lindstrøm. Sein Sound wird als Vorreiter des „kosmischen Disco“ bezeichnet und kombiniert Synthesizer-Layer, schwere Drum-Arbeit und die Essenz von Ambient. Seine Meisterwerke wie „Where You Go I Go Too“ und „It’s A Fidelity Affair“ erhielten große Anerkennung für ihre eleganten und tanzbaren Langkompositionen.
Hauptaktivitäten produziert/beteiligt:
- Remixe anderer Künstler (Sängerinnen und Indie-Bands)
- Musikproduktion für Videoarbeiten und Modeveranstaltungen
Mungolisches Jetset
Hauptsächlich als DJ-Einheit/Produzent tätig. Er ist bekannt für sein umfangreiches Plattenwissen und seine Mixe, die ein Gespür für Stammesrhythmen verkörpern. Ihre Jet Set Trax-ähnliche Mixserie bringt eine neue redaktionelle Perspektive in die norwegische Clubszene.
Mitgliederzusammensetzung
Paul „Strangefruit“ Nyhus
Rolle: DJ/Turntablist/Selector
Merkmale:
Eine wichtige Präsenz in Norwegens Underground-DJ-Kultur.
Mit einer einzigartigen Musikauswahl, die auf seiner umfangreichen Plattensammlung basiert, verbindet er frei Disco, Jazz, Afro, House und experimentelle Musik.
Er ist als DJ bekannt, der Genregrenzen durchbricht und der Arbeit von Mungolian Jet Set ein elektrisches Element verleiht.
Knut Sævik
Rolle: Produzent/Musiker
Merkmale:
Ein Ingenieur, der die Studioarbeit unterstützt.
Er ist für das reichhaltige Sounddesign verantwortlich und nutzt dabei Synthesizer, Sampler, Programmierung usw. voll aus.
Jazz und Er bringt seinen klassischen Hintergrund mit und verleiht seinen Arrangements Tiefe.
Gastmitarbeiter
Manchmal nehmen Randy Barracuda (aktiv in der finnischen Skweee-Szene) und Sänger/Musiker aus Norwegen und dem Ausland teil.
Auf den Alben und Mixen von Mungolian Jet Set sind auch Gastsänger und Instrumentalisten vertreten.
Klangeigenschaften
Genreübergreifend: Eine Mischung aus Disco-, Cosmic-, House-, Jazz-, Afro- und sogar Rock- und Prog-Elementen.
Remix-Sinn: Er ist bekannt für seine „Weltraumreise“-Remixe, die die Struktur des Originalsongs mutig verändern und ihn auf über 10 Minuten verlängern.
Kuration: Ihre DJ-Sets und Compilations sind Erlebnisse, bei denen es um das Erzählen von Geschichten geht und nicht nur um die Auswahl von Songs.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mungolian Jet Set eine Fusion aus Strangefruits (Paul Nyhus) DJ-Sensibilität und Knut Sæviks Studioproduktionsfähigkeiten ist und ein genreübergreifender „Skandinavischer kosmischer Disco“-Außenseiter ist.
Empfohlene Alben nach Generation
| Jahr | Album | Künstler | Link |
|---|---|---|---|
| 2006 | Es ist eine Feedelity-Angelegenheit | Lindstrøm | Amazon |
| 2006 | Schlungs | Mungolischer Jet-Set | Amazon |
| 2008 | Wohin du gehst, gehe ich auch | Lindstrøm | Rakuten |
| 2009 | Wir haben alles weggegeben… und jetzt nehmen wir es zurück | Mungolischer Jet-Set | Amazon |
| 2010 | PRINS THOMAS | Prinz Thomas | Amazon |
| 2012 | II | Prinz Thomas | Amazon |
| 2017 | Es ist in Ordnung zwischen uns, so wie es ist | Lindstrøm | Amazon |
Dokumentarfilm (Vorschau)
Ein Dokumentarfilm, der die Geschichte und Entwicklung der norwegischen Tanzmusikszene darstellt. Mit Schwerpunkt auf der nördlichen Stadt Tromsø verfolgt es die Aktivitäten von Cosmic-/Nu-Disco-Künstlern wie Prince Thomas, Lindstrom und Todd Tellier und stellt den Aufstieg von Clubs und Labels, junge DJs und die Ausbreitung der Partykultur vor. Mithilfe von Videos und Interviews geht es eingehend auf den Entstehungsprozess, den musikalischen Hintergrund und den internationalen Ruf der Szene ein.
Analyse: Warum norwegische Disco international anerkannt ist
- Texturästhetik: Die Koexistenz skandinavischer Methoden zur Schaffung von „Raum“ (Hall und Räumlichkeit) mit einem warmen analogen Gefühl.
- Long-Track-Kultur: Ein Stil, der die „Reise“ durch Alben und nicht durch Clubs betont.
- Interkulturelle Bezüge: Kostenlose Verweise auf Italo, französische Disco und sogar Elemente der Volksmusik.
zum Schluss
Prins Thomas, Lindstrøm und Mungolian Jet Set senden weiterhin „Temperaturdisco“ aus Norwegen in die Welt. Aufgrund ihres musikalischen Hintergrunds und ihrer Produktionsarbeit gehen ihre Tracks über bloße Tanzmusik hinaus und bieten ein Hörerlebnis, das von einem skandinavischen Zeit-/Landschaftsgefühl geprägt ist.