[Kolumne] Mondo 2000 – Den „neuen Rand“ der Cyberkultur verstehen
Column de Cyber Punk Retro Future Zine
Geburt von „New Edge“
Text: mmr|Thema: Genealogie, Hauptmitwirkende und Aktivitäten des grotesken und faszinierenden Cyberkultur-Magazins „Mondo 2000“, das in den 1980er und 1990er Jahren geboren wurde
Mondo 2000 ist ein repräsentatives Magazin, das Cyberkultur auf anarchische und psychedelische Weise zum Ausdruck bringt. Seine Ursprünge reichen bis ins Jahr 1984 mit „High Frontiers“ zurück, gefolgt von „Reality Hackers“, und 1989 wurde es unter dem Namen „Mondo 2000“ vollständig entwickelt. Das Magazin behandelte Themen wie „Biotechnologie“, „virtuelle Realität“, „Smart Drugs“ und „Neo-Psychedelia“ mit experimentellen Grafiken und Ironie.
Wer hat es geschrieben und was haben sie gesagt?
Zu den wichtigsten Herausgebern und Verlegern zählen R. U. Sirius (Ken Goffman), Queen Mu (Alison Bailey Kennedy) und der Hacker und Herausgeber Jude Milhon (St. Jude). Mitwirkende der damaligen Cyberpunk- und Techno-Kultur, darunter William Gibson, Bruce Sterling, Rudy Looker und Douglas Rushkoff, trugen zu dem Buch bei und präsentierten Pop-Intelligenz, die sich über Musik, Literatur und Technologie erstreckte. Mondo 2000 hatte eine prickelndere Anti-Establishment- und Subkultur-orientierte Ästhetik als sein späteres Debüt Wired.
Aussehen und Design: Fotocollage und „New Edge“-Ästhetik
Die Identität von Mondo 2000 liegt in seinen surrealen Fotocollagen, lebendigen Farben und Grafiken, die Photoshop-Collagen vorwegnehmen. Die künstlerische Leitung übernahmen Bart Nagel und andere, und das Magazin verwendete ein collagenartiges Layout, das die „Informationsüberflutung“ ausnutzte, um die Leser zu provozieren. Diese visuellen Strategien haben die spätere Webkultur und das redaktionelle Design beeinflusst. Wikipedia
Verbreitung der Aktivität – Zeitschriften haben Gemeinschaften geschaffen
Über das Magazin hinaus erweiterte Mondo 2000 sein Netzwerk auch durch Veranstaltungen, Interviews und Kooperationen. Das Redaktionsteam verband sich mit Techno-/Clubkultur, psychedelischer Forschung und Transhumanismus und prägte einen Großteil des subkulturellen Vokabulars der 90er Jahre. Die letzte gedruckte Ausgabe erschien bis 1998, archivierte frühere Ausgaben sind online verfügbar.
Nach Generation: Empfohlene Alben, die den Geist von Mondo 2000 widerspiegeln
Im Folgenden werden empfohlene Alben aufgeführt, die unter dem Gesichtspunkt „potenzielle Soundtracks für Mondo 2000“ ausgewählt wurden. Jedes Album präsentiert eine Schicht Cyberpunk/elektronischer Musik. Der Link führt zur Amazon-Produktseite (Kauf nach eigenem Ermessen).
| Jahr | Künstler – Album (Jahr) | Kommentar | Link |
|---|---|---|---|
| 1970er Jahre | Kraftwerk – Der Mensch-Maschine (1978) | Der Grundstein des Techno-Pops. Die mechanische und kalte Ästhetik ist die Urform des Cyberpunk. | Amazon |
| 1970er Jahre | Gary Numan – Das Lustprinzip (1979) | Ein Synth-Pop-Klassiker über Künstlichkeit und Einsamkeit. | Amazon |
| 1980er Jahre | Depeche Mode – Musik für die Massen (1987) | Dunkler elektronischer Pop zeigt eine Sensibilität für die Maschinengesellschaft. | Amazon |
| 1990er Jahre | Aphex Twin – Selected Ambient Works 85–92 (1992) | Ein Meisterwerk des elektronischen DIY-Sounds. Die Schnittstelle zwischen Ambient und Digital. | Amazon |
| 1990er Jahre | Orbital – Orbital (The Green Album) (1991) | Frühes britisches Rave-Ambient-Experiment. | Amazon |
| 1990er Jahre | The Chemical Brothers – Exit Planet Dust (1995) | Der Ursprung des Big Beat. Die Schnittstelle zwischen Clubkultur und Technologie. | Amazon |
Aktueller Stand der Recherche und Archivierung\
Ausgaben von Mondo 2000 werden digitalisiert und auf Websites wie Archive.org aufbewahrt, sodass Forscher und interessierte Leser die damaligen Inhalte des Magazins untersuchen können. Andererseits wird die offizielle Website seit 2017 im Web wiederbelebt (blogartige Aktualisierungen) und ist damit ein gutes Beispiel für die Medienumstellung von Papier auf das Internet.
Abschließend – Erbe und Gegenwart
Mondo 2000 war von kurzer Dauer, aber äußerst einflussreich und trug ab den 1990er Jahren zur Bildung des Vokabulars der Internetkultur-/Technologiekritik bei. Heute entdeckt eine neue Generation diese Sensibilität durch Datenarchive und die Wiederbelebung des Webs wieder. Indem wir uns auf die Vergangenheit beziehen, sollten wir in der Lage sein, der aktuellen Technologietheorie eine neue Perspektive hinzuzufügen.