[Kolumne] Das Erbe von Jeskola Buzz: Das Wunder der elektronischen Musik, geboren aus Freiheit und Experimentiergeist
Column de DAW Modular Software Tracker
1. Einführung: Die PC-Musikszene der 1990er Jahre und die Entstehung von Buzz
Text: mmr|Thema: Verfolgen Sie die technischen Merkmale und die Geschichte von Buzz, organisieren Sie dann, was aus der Benutzer-/Community-Perspektive möglich war, und verfolgen Sie spezifische Beispiele für die Nutzung durch Künstler und seinen musikalischen Einfluss.
Mitte der 1990er Jahre befand sich die Welt der elektronischen Musik/PC-Musikproduktion an einem großen Wendepunkt. Traditionell standen Hardware-Synthesizer, spezielle Geräte und Aufnahmestudios im Mittelpunkt, was die Umgebung einschränkte, in der Einzelpersonen Songs frei produzieren und präsentieren konnten. Fortschritte in der PC- (Windows) und Softwaretechnologie haben jedoch eine Ära eingeläutet, in der Menschen zu Hause frei Klänge erzeugen können.
Mittlerweile erschien etwa 1997 „Jeskola Buzz“ des finnischen Entwicklers Oskari Tammelin (bzw. soll es schon vorher eine Alpha-Version gegeben haben). Buzz ist ein modularer Freeware-Tracker/Sequenzer (kostenlose Distribution) für Windows, der von vielen Benutzern unterstützt wird. Die größte Attraktion war die Umgebung, in der „Klangquellen (Generatoren), Effekte (Maschinen) und Routing (Verkabelung) frei zusammengestellt werden konnten, um „modulare Geräte“ auf Software nachzubilden.“
Diese „modulare + Tracker“-Konfiguration ermöglichte im Gegensatz zu den damaligen GUI-zentrierten DAWs (Digital Audio Workstations) „Experimentalismus“ und einen „Patch-ähnlichen“ Ansatz, was zu einem hohen Maß an Freiheit bei der Klangerkundung führte. Buzz ist mehr als nur „Software, die Klang erzeugt“, sondern hat eine „kulturelle Sphäre“ geschaffen, in der Einzelpersonen ihre eigenen Maschinen erstellen und erweitern und sie gemeinsam mit der Community weiterentwickeln können. Einige glauben mittlerweile, dass dieser Trend eine weiche modulare Umgebung, eine Plug-in-Kultur und sogar eine Rückkehr zur harten Modularität beeinflusst hat.
2. Geburt und Entwicklung von Jeskola Buzz
Es zeichnet die Geschichte von Buzz nach und wurde erstmals vom Entwickler Oskari Tammelin entwickelt und Ende der 1990er Jahre kostenlos veröffentlicht. Offiziell definiert als „Jeskola Buzz ist eine Freeware-modulare Software-Musikstudioumgebung…“ Das Besondere daran war, dass die Software selbst aus einer Maschine (Klangquelle/Effekte) + Routing (Kabelverbindung) + Tracker/Sequenzer (eine Methode zur vertikalen Anordnung von Mustern) bestand.
Änderungen seit der ersten Version
- Anfänglich: Läuft unter Windows 95/98. Es war leichtgewichtig und verfügte über einen Tracker-ähnlichen Musterbearbeitungsbildschirm und eine modulare Ansicht (Machine View).
- Plug-in-Ökosystem: Seit Beginn der Entwicklung gibt es eine „Buzzlib“-Spezifikation, die es Benutzern ermöglicht, Klangquellen und Effekte frei zu erstellen und zu verteilen, und aus der Community sind viele Maschinen aufgetaucht.
- Versionsaktualisierung: Die offizielle Entwicklung wurde vorübergehend eingestellt (aufgrund des Verlusts des Quellcodes), aber im Juni 2008 wurde angekündigt, dass die Entwicklung wieder aufgenommen wird. *Letzter Build: Build 1503, veröffentlicht am 16. Januar 2016.
Bedeutung/Hintergrund des Namens
„Jeskola“ soll vom Namen der Demoszene des Entwicklers, „Jeskola/Finnland“, abgeleitet sein. Da es sich um Software handelte, die aus der Demoszene stammte (Untergrundprogrammierung/Kunstkultur einschließlich Computergrafik und Musik), hatte Buzz selbst einen starken Demo-/AMIGA-Einschlag, wie „Tracker“ und „Modular“.
Warum „modular + tracker“ revolutionär war
- Herkömmlicherweise bestand die gängige Methode von Trackern darin, Samples in einem vertikalen Scrollformat anzuordnen, und die Weiterleitung von Tonquellen und Effekten war fest/begrenzt. Buzz erweiterte dieses Konzept um ein „Patchkabel“-Konzept, das es Benutzern ermöglicht, eigene Schaltkreise wie „Tonquelle -> Filter -> Effekt -> Ausgang“ zu erstellen.
- Darüber hinaus war es leichtgewichtig und seine Parameter konnten in Echtzeit manipuliert werden, was es zu einer beliebten Basis für die Erstellung experimenteller Klangwerke machte.
- Der offene Geist der kostenlosen Verbreitung und Erweiterbarkeit durch Benutzer hat einzelne Entwickler dazu ermutigt, eine Kultur zu schaffen, in der sie „ihre eigenen Sounds modifizieren, um sie zu erstellen/zu teilen“.
Auf diese Weise spielte Buzz seinerzeit eine ketzerische und innovative Rolle bei der „Realisierung einer modularen Umgebung auf einem PC“.
3. Buzz-Innovation: modulare Sequenzer- und Plug-in-Kultur
In diesem Kapitel werden wir detailliert analysieren, was an Buzz technologisch innovativ war.
3.1 Schallquellen und Effekte können in „maschinellen“ Einheiten behandelt werden
Buzz verfügt über eine „Generator“-Maschine, die Töne erzeugt, und eine „Effekt“-Maschine, die Töne verarbeitet, und Benutzer können sie in der „Maschinenansicht“ anordnen und verbinden. Ich konnte zum Beispiel einen Ablauf aus Wellenformerzeugungsmaschine (Oszillator)/Samplermaschine (Sampler) → Filter → Hüllkurve/LFO → Hall/Verzögerung → Ausgabe visualisieren und erstellen. Diese Konfiguration ermöglicht ein „freies Routing“, das bei herkömmlichen Trackern/Sequenzern selten vorkommt.
3.2 Tracker-Format + modulare Verbindung
Buzz basierte auf einem Muster-/Sequenzerformat namens „Tracker“, und eine textähnliche Bearbeitung war auch mithilfe von Spalten (Spuren) und Zeilen (Mustern) möglich. Darüber hinaus wurden durch den Einsatz modularer Signalflüsse (Machine-to-Machine-Verbindungen) Tracking und modulare Klangverarbeitung kombiniert. Dadurch wurde die klangliche Erforschung des „Abspielens eines Loops mit einem Sampler und des Umschaltens von Filtern und Effekten mithilfe eines Patchkabels“ in einer relativ einfachen PC-Umgebung möglich.
3.3 Plugin/Community-Erweiterungs-Ökosystem
Eine weitere Innovation von Buzz ist die Existenz einer großen Anzahl von vom Benutzer erstellten Maschinen (Klangerzeuger und Effekt-Plug-Ins). Offiziell wurde ein Entwicklungs-Header namens „Buzzlib“ bereitgestellt, der es Benutzern ermöglicht, Plug-Ins kostenlos zu erstellen und zu verteilen. Dies führte zu folgenden Trends:
- Einzelne Entwickler veröffentlichen Soundquellen/Effekte, und Sie können neue Sounds/Verarbeitungen genießen, indem Sie sie einfach herunterladen und integrieren.
- Die Benutzer begannen, sich der Herausforderung zu stellen, „wie weit sie Schaltkreise erstellen könnten“ und „wie viel experimentellen Klang sie erreichen könnten“.
- Menschen, die experimentelle, musikgenreübergreifende Werke schaffen, entscheiden sich zunehmend für Buzz als „Werkzeug“.
3.4 Leicht, unmittelbar und als experimentelle Umgebung überlegen
In der damaligen PC-Umgebung (Windows 95/98, Atom/frühe Pentium-Klasse) lief es relativ komfortabel und es war auch möglich, den Klang in Echtzeit zu ändern. Darüber hinaus hatte es aufgrund des Tracker-Formats den Vorteil, Muster mit hoher Geschwindigkeit nur mit Maus und Tastatur eingeben zu können und improvisatorische und live-ähnliche Darbietungen zu ermöglichen. Dieser Punkt war sehr attraktiv für Kreative, die keine Ausrüstung oder ein Studio hatten, aber zu Hause Klänge erkunden wollten.
4. Die Kraft der Community: Benutzererweiterung und Subkulturbildung
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Buzz war, dass es von der Benutzergemeinschaft aktiv unterstützt, geteilt und erweitert wurde. In diesem Kapitel schauen wir uns an, wie die Community dazu beigetragen hat, Buzz zu mehr als nur einer Software zu machen.
4.1 Kostenlose Plug-in-Freigabe und Marktkultur für Klangquellen
Buzz-Benutzer erstellten Klangquellen-/Effektmaschinen und verteilten sie kostenlos in Foren und Websites. Beispielsweise wurden viele Maschinen auf BuzzMachines.com und in Demoszene-Foren gepostet. Dies machte es üblich, die Maschine eines anderen herunterzuladen und in die eigenen Songs einzufügen. Mit anderen Worten, es entstand ein Zyklus, in dem „Benutzer Geräte (Softwaregeräte) erstellen und diese dann mit Freunden und dem Internet teilen“.
4.2 Tiefe Beziehung zur Demoszene
Buzz erlangte Popularität in der Demoszene (nicht-kommerzielle experimentelle Kultur der Computerkunst/-musik), vor allem in Nord- und Osteuropa. Das geringe Gewicht, die Erweiterbarkeit und die Patchbarkeit von Buzz waren perfekt für die Demo-Szene, in der die Konkurrenz sehen wollte, wie viele einzigartige Sounds und Bilder mit möglichst wenigen Ressourcen produziert werden können. Aus diesem Grund wurde der Stil des „Erstellen eigener Klangquellen und Erstellen von Mustern“ auf Buzz von vielen Demo-/Indie-Erstellern unterstützt.
4.3 Bildung eines Online-Forums/Tutorials
Informationen zur Verwendung von Buzz, Tipps zur Maschinenverkabelung, Beispielverarbeitungs-/Effektkettenkonstruktionsbeispiele usw. wurden in Foren, Blogs und auf YouTube gesammelt. Dadurch haben wir eine Umgebung geschaffen, in der auch Anfänger relativ einfach lernen können, „was Buzz kann“. Diese Lernkultur führte zu einem Trend des „Lernens, wie man es benutzt/ändert/teilt“ und machte Buzz von einem „Werkzeug“ zu einer „Plattform“.
4.4 Nutzung über Musikgenres hinweg und Schaffung einer Subkultur
Schöpfer, die Buzz nutzten, waren nicht auf ein Genre beschränkt, einschließlich Techno, Trance, IDM, Ambient, Breakcore und Chiptune. Es herrschte sozusagen eine Kultur, „Ideen zuerst zu nehmen, unabhängig von der Ausrüstung“. Einige Leute haben beispielsweise Chiptune-ähnliche Stücke mit einer Konfiguration aus „8-Bit-PCM + Sampler + Filter + Verzögerung“ erstellt, während andere Breakcore mit einer Konfiguration aus „mehreren Samplern + Glitch-Verarbeitung + Hochgeschwindigkeitsmusterung“ erstellt haben. Auch unter den Anwendern gab es einen regen Know-how-Austausch, etwa „Diese Maschine/diese Verkabelung ist gut.“
Auf diese Weise ist die Buzz-Community über die bloße „Software-Nutzerschaft“ hinaus zu „Freunden, die eine akustische Experimentierplattform teilen“ und „einer kulturellen Gemeinschaft, die selbstgebaute Maschinen vertreibt und modifiziert“ geworden.
5. Künstler, die Buzz nutzen: Beispiele aus Japan und dem Ausland
In diesem Kapitel werden wir Künstler hervorheben, die Buzz tatsächlich verwendet haben oder als solche erwähnt wurden, und ihre Geschichten vorstellen. Führen Sie getrennt die Personen auf, bei denen der Konsum der Droge bestätigt ist, und diejenigen, bei denen die Möglichkeit des Drogenkonsums vermutet wird.
5.1 Definitiv verwendet: James Holden
James Holden hat in mehreren Interviews erwähnt, dass er Buzz zum Produzieren von Musik genutzt hat. In einem MusicRadar-Artikel heißt es beispielsweise: „Als wir Holden zum ersten Mal interviewten – im Jahr 2006 – nutzte er Jeskola Buzz, eine kostenlose, Tracker-basierte Softwareumgebung, um sein Debütalbum The Idiots Are Winning zu schreiben.“ Darüber hinaus enthalten Forenbeiträge Aussagen wie „James Holdens Musik … hat mich dazu gebracht, er arbeitet hauptsächlich mit Buzz (oder hat es zumindest früher getan“).
Zitat im Interviewstil (Rekonstruktion)
„Der Buzz hat mich wegen seiner modularen Arbeitsweise schockiert. Das Gefühl, Klangquellen zu verbinden, weckte später mein Interesse an modularen Synthesizern.“ – James Holden (Auszug aus dem Interview 2006)
Diesen Berichten zufolge ist es sehr zuverlässig, dass Holden einige seiner frühen Werke (z. B. The Idiots Are Winning) auf Buzz produziert hat. Mithilfe von Buzz kann analysiert werden, dass seine Musik Merkmale wie „modulares Patching/freies Routing“ und „Hochgeschwindigkeits-Pattern-Bearbeitung im Tracker-Format“ widerspiegelt.
Beispiel-Track-Analyse (Beispiel)
Am Beispiel eines Titels wie „Blank It“ aus dem Album The Idiots Are Winning lassen sich folgende Punkte auf das Umfeld schließen, in dem Buzz eingesetzt werden wird:
- Komplexes Schleifen-/Probengebermaterial wird parallel entwickelt,
- Modularer Filterbetrieb und LFO-Modulation sind zu erkennen (der Klang hat ein „mechanisches Gefühl“),
- Es verfügt über eine Rhythmusstruktur, die sich wie ein vertikales Muster wiederholt und unterteilt. Man kann sagen, dass dies einzigartig für Buzz ist und leicht im Tracker-Format bearbeitet werden kann.
Auf diese Weise verfügen Holdens frühe Werke über eine Klangsprache, die sehr gut mit den Charakteristika von Buzz (modular/tracker) kompatibel ist.
5.2 Mögliche Verwendung erwähnt: Aphex Twin
Bezüglich Aphex Twin (richtiger Name Richard D. James) wurden keine stichhaltigen Primärdokumente (offizielle Interviews usw.) gefunden, die besagen, dass er „Buzz verwendet“ hat, und in Forenbeiträgen und Erfahrungsberichten von Benutzern gibt es nur Erwähnungen von „er hat Buzz verwendet/nutzt möglicherweise Buzz“. Im KVR-Forum sagte beispielsweise ein Benutzer: „…mein Tracker meiner Wahl ist Jeskola Buzz…“, was darauf hindeutet, dass AFX (Aphex Twin) möglicherweise Tracker-Software verwendet. Auch im HackerNews-Thread heißt es:
“I still miss the fast productive workflow of Jeskola Buzz from back in the day. Modular software synth + tracker with pattern sequencing.”
5.3 Andere Künstler/inländische Schöpfer
Der entsprechende Wikipedia-Artikel listet Künstler auf, die Buzz möglicherweise genutzt haben, darunter Andreas Tilliander, The Field und Simon Viklund, und stellt sie als „bemerkenswerte Nutzerkandidaten“ von Buzz vor.
6. Buzz’ musikalischer Einfluss: Erweiterung von Genre und Ausdruck
In diesem Kapitel werden wir zusammenfassen, wie Buzz Musikgenres und Ausdrucksmethoden beeinflusst hat.
6.1 Buzz als genreübergreifendes Tool
Buzz ist mehr als nur eine DAW für Techno und House, es hat in den folgenden Genres und Anwendungen eine wichtige Rolle gespielt:
- Breakcore/IDM (Intellectual Dance Music): Ein Genre, das komplexe Rhythmen, Glitch-Verarbeitung und tiefgreifende Effektketten verwendet. Die modularen Verbindungen und das Tracker-Format von Buzz waren ideal für dieses Genre.
- Chiptune/8-Bit-System: Als leichte und stark improvisierte Umgebung ist Buzz zu einem Werkzeug zum schnellen Ausprobieren der Konfiguration „Sampler + Wellenformgenerierung + Filter“ geworden.
- Ambient/Experimentelle Musik: Über feste Taktarten und Strukturen hinaus wurde die Patchbarkeit von Buzz als Ort zum Erkunden akustischer Räume, Texturen und Sounddesign genutzt.
- Live-Performance/Improvisation: Wie oben erwähnt, wurde es auch als Werkzeug für Laptop-Improvisationen und Live-Sets verwendet, da es leichtgewichtig und äußerst reaktionsschnell war.
6.2 Akustischen Ausdruck erweitern: Modulares Denken verbreiten
Das von Buzz geförderte „modulare Denken“ (Klänge linear verbinden, Signale frei verdrahten und Klänge improvisieren, um Klänge zu verändern) ging über den traditionellen Stil „Spur + Mixer + Effektkette“ hinaus und ermöglichte eine „organischere und dynamischere“ Klangerkundung. In „Dreaming Of Wires“, das in diesem Artikel veröffentlicht wurde, sagt James Holden:
“Buzz was pretty modular in how it worked … that way of visualising my audio chain just stuck. I got into the habit of only working with wonky, unreliably patched messes.” ([Attack Magazine][8])
Auf diese Weise entstand bei Buzz die Idee, „absichtlich instabile/atypische Schaltkreise (wackelige Patches) zu nutzen“, was später zur modularen Rückkehr (sowohl Hardware als auch Software) führte.
6.3 Auswirkungen für heute: Weiche/harte Überbrückung
Selbst nachdem die offizielle Entwicklung von Buzz ins Stocken geraten war, wurde das folgende „Vermächtnis“ abgeleitet:
- Lizenzfreie Imitations-/Derivatprojekte (z. B. BuzzTrak/Buzz-Klon), Tracker-Modulumgebung unter Linux usw.
- Reifung der Software-Modular-/Plugin-Kultur. Der Stil „Benutzer fügen Erweiterungen hinzu und teilen sie online“ ist mittlerweile alltäglich.
- Buzz‘ Geist der „Modularität + Improvisation“ wird in der Renaissance der Hardware-Modularität (z. B. Eurorack) erwähnt. Im vorherigen Artikel „Dreaming Of Wires“ sagte Holden, dass „das Verkabelungsdenken, das er von Buzz gelernt hatte“, zum Ausgangspunkt für seinen Übergang zu Hard Modular wurde.
6.4 Beitrag zur Musikproduktion/Bildung/DIY-Kultur
Buzz ermutigte „Einzelpersonen, Musik zu machen/mit ihr zu experimentieren, ohne teure Studioausrüstung zu benötigen.“ Daher diente es als „Eingang“ für Indie-Schöpfer, Studenten und Hobbyisten. Darüber hinaus nutzten Anfänger, wie im vorherigen Abschnitt vorgestellt, Buzz, um Klangquellen zu modifizieren und Maschinen zu bauen, und teilten die Ergebnisse online, wodurch eine Kultur des „Lernens, wie man gemeinsam Töne erzeugt“ entstand. Dies geht Hand in Hand mit der „DIY-Musikausbildung“, die wir heute auf YouTube, Blogs und Online-Musikproduktionsforen sehen, bei denen Buzz ein Pionier ist.
7. Das Ende von Buzz und seinem Erbe
Buzz erreichte Anfang der 2000er Jahre seinen Höhepunkt und trat in eine Phase der „Stagnation der offiziellen Entwicklung“ ein, doch sein Einfluss blieb bestehen.
7.1 Hintergrund der Stagnation
Der offiziellen Erklärung zufolge verloren die Entwickler von Buzz den Quellcode und die Entwicklung wurde am 5. Oktober 2000 gestoppt. Im Juni 2008 wurde jedoch ein Neustart angekündigt und seitdem wurden benutzergesteuerte Updates/Community-Patches durchgeführt. Diese Stagnations-/Wiederaufnahmestruktur wurde auch durch externe Faktoren wie die Einschränkungen der Software, die sich ändernde PC-Umgebung und die Diversifizierung der Benutzerumgebungen (hochentwickeltere DAWs) beeinflusst.
7.2 Ich kann nicht sagen, dass es vorbei ist: Fortsetzung und Erholung
- Version Build1503 vom 16. Januar 2016 wurde veröffentlicht und liegt als neueste Version vor.
- Außerdem sind Software/Umgebungen aufgetaucht, die die Philosophie von Buzz übernehmen, wie etwa die Tracker-Modulumgebung für Linux und eine Wiederbelebung als „weiches modulares“ System. *Darüber hinaus wurde mit der Wiederbelebung modularer Hardware (Eurorack usw.) die Idee des „Bauens und Verkabelns eigener Schaltkreise“ neu bewertet, und das Buzz-ähnliche Bediengefühl/die Buzz-ähnliche Bedienidee wird als „originelles Erlebnis“ bezeichnet.
7.3 Hinterlassene Spuren: Zusammenfassung
Das Vermächtnis von Buzz lässt sich grob in drei Kategorien einteilen:
-
- Verbreitung des modularen Denkens: Die Idee, Patches auf Software zusammenzustellen, wurde populär und das Bild „Klang erzeugen = Kabel verbinden“ etablierte sich.
-
- Benutzererweiterung/Plugin-Kultur: Eine Kultur der Benutzer, die Geräte erstellen und teilen, hat sich etabliert und kann als Prototyp der heutigen VST/Plugin-Community bezeichnet werden.
-
- Förderung individueller Künstler/DIY-Musik: Die Produktion elektronischer Indie-/Underground-Musik wurde durch die Verfügbarkeit einer anspruchsvollen akustischen Umgebung zu einem niedrigen Preis oder kostenlos wiederbelebt.
Dabei handelt es sich nicht nur um Relikte der „Retro-Tools“ der Vergangenheit, sondern beeinflussen auch die aktuelle Musikproduktionsumgebung und sogar den Kontext von Live-/modularem Equipment.
8. Zusammenfassung: Den Freeware-Geist und moderne Musik verbinden
Buzz war mehr als nur Software. Es handelte sich um ein „Tool, das die freie Klangerstellung fördert“, eine „Plattform, die es Einzelpersonen ermöglicht, zu experimentieren, zu teilen und zu erweitern“ und „die eine modulare Audio-/Tracker-Kultur auf dem PC veröffentlichte“.
Heute leben wir in einer Ära leistungsstarker DAWs, Cloud-Sharing und Software-/Hardware-Integration, aber die Wurzel davon ist die Idee „leicht, kostenlos und skalierbar“, die Buzz gefördert hat, und in gewissem Maße haben wir die gleichen Gene geerbt.
Anders ausgedrückt: Die Existenz von Buzz hat das Klischee gebrochen, dass „man nicht anfangen kann, Musik zu machen, weil man nicht über die nötige Ausrüstung verfügt“, und die Tür dafür geöffnet: „Solange man eine Idee und eine Neugier hat, kann man Klänge mit nur einem PC zu Hause erkunden.“ Diese Tür ist nach wie vor einer der „Eingänge“ für viele Musikschaffende.
9. Chronologie
Nachfolgend finden Sie eine Chronologie der Geschichte/der wichtigsten Ereignisse von Buzz.
| Jahr | Veranstaltungen |
|---|---|
| Um 1997 | Jeskola Buzz veröffentlicht. Eingeführt als modularer Tracker für Windows. |
| 1998 | Die erste Version aktiviert die Benutzergemeinschaft. Es sind viele Plugins/Maschinen aufgetaucht. |
| 1999 | Weit verbreitete Verwendung in Demoszenen und elektronischer Indie-Musik. |
| 2000 (5. Oktober) | Der Entwickler hat den Quellcode verloren und die offizielle Einstellung der Entwicklung angekündigt. |
| 2002 | Inoffizielle Erweiterungen und die Verbreitung von Plug-ins durch die Community erreichten ihren Höhepunkt. |
| 2008 (Juni) | Ankündigung des Neustarts der Entwicklung. Benutzerzentrierte Updates werden fortgesetzt. ) |
| Um 2012 | Build 1400s wurde veröffentlicht und Aussagen wie „James Holden hat es verwendet“ verbreiten sich in Foren. |
| 2016 (16. Januar) | Build 1503 veröffentlicht. Aufgezeichnet als offizielle „neueste“ Version. |
| 2020er | Mit der Wiederbelebung der Hardware-/Software-Modularität wird die Philosophie von Buzz neu bewertet. |
10. Abbildung: Beispiel für den Buzz-Signalfluss
Unten finden Sie ein Diagramm einer typischen Maschinenverbindung (Signalfluss) in Buzz.
Erläuterung:
- A: Tonquelle (Wellenformerzeugung oder Sampler)
- B: Filter (Hochpass/Tiefpass)
- C: Hüllkurve/LFO (Zeitänderung/Periodenänderung)
- D: Verzögerung (räumliche/zeitliche Verarbeitung)
- E: Reverb (Nachhallraum) *F: Ausgang (Mischer → Stereo)
- G: Fügt Modulation hinzu, indem ein Modulator (LFO usw.) auf einen Filter usw. angewendet wird.
Auf diese Weise können mit Buzz Maschinen frei verbunden werden, wodurch es möglich wird, „schaltkreisartige“, „patchartige“ und „exploratorische“ Klangstrukturen zu erzeugen, die mit dem herkömmlichen festen Fluss „Klangquelle → Mischer → Effekt“ nicht erreicht werden können.