[Kolumne] Buchla und Serge: Eine weitere Genealogie der elektronischen Akustik
Column de Buchla History Modular Synth Techno
„Einführung – Was ist modular?“
| Text: mmr | Thema: Spirituelle Geschichte der modularen Synthesizer der Westküste. Wie die Ideen von Don Buchler und Serge Tocheny in das heutige Sounddesign übertragen wurden |
Anfang der 1970er Jahre, Amerikas Westküste.
Es gab Leute, die das Studio für elektronische Musik ihrer Universität verließen und versuchten, ein Gerät zur Klanggestaltung zurück in ihre persönlichen kreativen Räume zu bringen.
Ihre Namen sind Don Buchla und Serge Tcherepnin.
Buchla und Serge werden oft als die sogenannten „Vorläufer modularer Synthesizer“ bezeichnet, aber sie zeichnen sich tatsächlich dadurch aus, dass sie eher philosophische als kommerzielle Instrumente entwickeln wollten.
Ihre Designphilosophie beinhaltete eine „antinormative“ Klangperspektive, die dem heutigen Eurorack, Max/MSP und sogar KI-basierter Musik gemeinsam ist.
1. Don Buchler: Poetik des elektronischen Klangs
1-1. Vom San Francisco Tape Music Center
Im Tape Music Center in San Francisco erkundeten Anfang der 1960er Jahre Künstler wie Morton Subotnick und Pauline Oliveros neue Beziehungen zwischen experimenteller Musik und Technologie.
Was sie suchten, war „ein Instrument, das keine Erweiterung des Klaviers oder der Gitarre war“.
Die Buchla Series 100 (1963–1966) erschien auf Anfrage von Subotnick.
Auf traditionelle musikalische Bedienbarkeit wurde bewusst verzichtet, etwa auf die Konfiguration der akustischen Schaltung mit Knöpfen und Patchkabeln sowie auf die Touch-Plate-Tastatur (eigentlich ein Spannungseingabegerät ohne Skala).
“No black and white keys.” — Don Buchla
1-2. Buchlas Philosophie: Performative Elektronik
Buchla entwarf Musikinstrumente als „ein Ökosystem, in dem Kontrolle und Erzeugung koexistieren“.
Der Klang kommt nicht direkt vom Körper des Darstellers, sondern wird durch das abstrakte Verhalten von Spannungsänderungen erzeugt.
Dadurch wird die Aufführung zu einem improvisatorischen „Akt“ und der Klang ist flüssig.
(コントロール電圧)"] --> MOD["Modulation Bus
(変調経路)"] MOD --> OSC["Complex Oscillator
(複雑発振)"] OSC --> LPG["Low Pass Gate
(音色・音量連動)"] LPG --> OUT["Audio Out"] end style Buchla_System fill:#f0f8ff,stroke:#003366,stroke-width:1px;
Diese Struktur symbolisiert Buchlas Weltanschauung, „Klang zu katalysieren, anstatt ihn zu manipulieren“.
Das Low Pass Gate (ein Element, das sowohl Lautstärke als auch Klangfarbe steuert) wurde später zu einem philosophischen Standardgerät in der Eurorack-Kultur.
2. Serge Tochenin: demokratisiertes Modul
2-1. Geburt von „The People’s Synthesizer“
In den späten 1970er Jahren war der junge Musiker Serge Tochenin von Don Buchlas Designphilosophie beeindruckt und während seines Studiums elektronischer Musik an der UCLA stellte er sich ein „Buchla-ähnliches Gerät vor, zu dem mehr Menschen Zugang haben könnten“.
Das ist Serge Modular Music System (1974–).
Während Buchler maßgeschneiderte Maschinen für Künstler herstellte, ist Serge in der DIY-Kultur und der Universitätsgemeinschaft verwurzelt, mit dem Ethos „Öffnen Sie die Schaltpläne, damit jeder sie bauen kann“.
Diese Open-Source-Haltung war eine konzeptionelle Revolution, die der späteren Verbreitung von Eurorack vorausging.
2-2. Serges Philosophie: Patch-Programmierbarkeit
Serges Grundphilosophie ist „Ein Modul, viele Funktionen“**.
Mit anderen Worten: Die Idee besteht darin, dass ein einzelner Stromkreis je nach Anschlussart unendlich viele Betriebsarten haben kann.
Zum Beispiel der Dual Universal Slope Generator (allgemein bekannt als „DSG“)
- Umschlag -LFO
- Auslöseverzögerung
- Uhrenteiler
- Chaos-Modul Die Funktionalität ändert sich je nach Patch-Konfiguration.
Diese Philosophie setzt sich direkt in den heutigen Max/MSP-Patches, Reaktor Blocks und Euroracks Make Noise „Maths“ fort.
3. Vergleich von Buchla und Serge: Struktur und Ideologie
| Element | Buchla | Serge |
|---|---|---|
| Ausgangspunkt | Experimentelle Instrumente für Künstler | Bildung und DIY-Kultur |
| Betriebsphilosophie | Performativ (Klang als Aktion) | Funktional (Klang als Struktur) |
| Funktionelles Design | Dedizierte Modulkonfiguration | Kombination allgemeiner Module |
| Kontrolle | Abstrakter Spannungsbetrieb | Konkrete Signalmanipulation |
| Akustische Trends | Organisch, dynamisch, geschmeidig | Lineare, klare, schnelle Reaktion |
| Kulturelle Einflüsse | Kunstklang, Installation | Noise, Techno, elektronische DIY-Musik |
4. Chronologie der Technologie
| Jahr | Veranstaltungen | Notizen |
|---|---|---|
| 1963 | Die Entwicklung der Buchla-Serie 100 beginnt | Erstes Modul im Auftrag von Subotnick |
| 1966 | Debüt des Buchla Music Easel-Prototyps | Der Begründer tragbarer Synthesizer |
| 1974 | Ankündigung von Serge Modular | Slogan „Volkssynthesizer“ |
| 1980 | Wir stellen vor: Serge Dual Slope Generator | Abgeschlossene Patch-Philosophie |
| 1990er Jahre | Serge-Neubewertungszeitraum | Analoges Revival und Rückfall |
| 2004 | Eurorack-Boom beginnt | Geerbt von Doepfer, Make Noise usw. |
| 2020er | Buchla USA / Serge Nachdruck | Rekontextualisierung des ursprünglichen Gedankens |
5. Auswirkungen auf die modulare Kultur
Die Philosophie von Buchler und Sarge definierte Klang selbst als „sozialen Akt“ neu.
Mit anderen Worten: Er verlagerte seinen Fokus von „Instrumenten“ auf „Umgebungen“ und „Schnittstellen“.
Die modularen „unendlichen Kombinationen“ von Eurorack sind nicht einfach die Freiheit der Teile, sondern die Neukonfiguration der Bedeutung.
Buchlas „Körperlichkeit“ und Serges „Strukturalität“ sind verschmolzen, und die heutige elektronische Musik wird immer „dezentrischer“.
6. Anschluss an die Moderne: Zwischen Algorithmen und dem Körper
Der Buchla/Serge-Geist ist in Max/MSP, VCV Rack und sogar KI-generierten Musiktools lebendig und lebendig.
Es handelt sich nicht nur um eine „Kombination von Modulen“, sondern um einen künstlerischen Rahmen, der Zeit, Raum, Körper und Wahrscheinlichkeit verbindet.
Modulare Synthesizer sind nicht nur „Werkzeuge“ zum Erstellen von Sounds;
Es ist ein Medium, das „Ereignisse“ erzeugt, die zwischen Geräuschen und Menschen stattfinden.
Die Designphilosophie von Buchla und Serge ist weiterhin der Keim dieser Medienphilosophie.
Fazit – Poetik der „Steuerspannung“
Don Buchler soll dies vor seinem Tod gesagt haben.
„Spannung ist keine Zahl – sie ist eine Geste.“
Sarge sagt auch.
„Jeder Patch ist eine Komposition.“
Für sie ist Spannung nicht nur ein Signal; Es war „eine poetische Sprache, die den menschlichen Willen und Maschinen verbindet.“
Auch jetzt im Jahr 2025 lauschen wir weiterhin der Poesie dieser Spannung.