[Spalte] Border Community – Eine Klanggemeinschaft, die Grenzen überschreitet
Column de 00s Electronic Techno UK Techno
I. Prolog: Eine Geschichte, die an der Grenze beginnt
Text: mmr|Thema: Verfolgung der Musikphilosophie der von James Holden gegründeten „Border Community“ und der Entwicklung des Labels, das diese „Grenze“ überschreitet
Der Name Border Community ist mehr als nur ein Label.
Es war ein Statement „einer durch Musik verbundenen Gemeinschaft“ und dem Wunsch, „bestehende Genres und kommerzielle Strukturen zu überwinden“.
Zu Beginn der 2000er Jahre befand sich die Clubszene mitten in großen Veränderungen. Trance wurde formalisiert und Progressive House wurde starr.
Darin erforschte James Holden Klänge, die sich zwischen Melodie und Lärm, analog und digital, Intelligenz und Emotion hin und her bewegen.
„Border Community“ wurde als sein „Grenzlabor“ geboren.
II. Landschaft von 2001: Beginn des Postprogressiven
Im Jahr 2001 machte Holden mit dem auf Silver Planet veröffentlichten Song „A Break in the Clouds“ auf sich aufmerksam.
Ihr Sound sprengte damals die Grenzen des Progressive House. Melancholisch und doch architektonisch. Die schwebenden Melodien machten Clubabende zu einem poetischen Erlebnis.
Beginnend mit diesem Song schafft er einen Klangraum, der weder Trance noch House ist.
Dieser Fluss kristallisierte sich später in der Form der Grenzgemeinschaft heraus.
III. Gründung einer Grenzgemeinschaft: Kette von DIY-Geist und Resonanz
Im Jahr 2003 gründete Holden sein eigenes Label Border Community.
Im Gegensatz zur kommerziellen Clubmusik plädierte es für einen DIY-Geist, bei dem Künstler ihre eigenen Werke präsentieren, entwerfen und darüber sprechen.
Nathan Fakes erste Veröffentlichung, „The Sky Was Pink“, markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Clubmusik.
Die emotionalen und introspektiven Tracks beeinflussten nachfolgende Post-Club-Generationen wie Four Tet und Caribou.
Auch das Artwork und das Release-Design waren einzigartig. Illustrationen mit weichen Pinselstrichen, minimalistisches Design auf Weißbasis.
Wie der Klang zielte auch die Weltanschauung von Border Community auf die „Visualisierung von Emotionen“ ab.
IV. Soundscape: Die Geburt des melancholischen Techno
Was dieses Label auszeichnete, war „Techno mit Emotionen“.
Der Beat ist tief, die Melodie gebrochen und doch irgendwie schön.
Holdens Philosophie ist klar: „Melodie ist schön, auch wenn sie kaputt ist.“
Die analoge Verzerrung von Synthesizern, die Rauheit des Bandes und die Fragmente des Digitalen.
Der „emotionale Klang“, der durch die Mischung dieser Elemente entsteht, ist der Kern von Border Community.
Zwischen Ambient und Trance, zwischen Club und Introspektion – Musik, die nirgendwo hingehört.
V. Bedeutende Künstler: eine Gruppe resonanter Klänge
- Nathan Fake – Zwischen Nostalgie und Chaos. Sein Meisterwerk „Drowning in a Sea of Love“ ist ein monumentales Werk analoger Electronica.
- Petar Dundov – Eine Mischung aus architektonischer Schönheit und Trance-Sensationen. Koexistenz von mathematischer Präzision und Emotion.
- Luke Abbott – Eine idyllische Zukunft modularer Synthesizer. „Holkham Drones“ zeigt die Symbiose zwischen Natur und Elektronen.
- The MFA, Avus, Ricardo Tobar – Anführer der „Grenzästhetik“, die sich von lokal auf global ausbreitete.
Allen gemeinsam ist eine Haltung, die sich eher auf die „Emotion des Klangs“ als auf das Genre konzentriert.
Es verkörpert den „Musik = Denkprozess“, den Holden anstrebte.
VI. Grenzen erweitern: die Entwicklung und Verbreitung von Etiketten
Im Jahr 2013 veröffentlichte Holden The Inheritors.
Dies war ein neues Kapitel für Border Community und gleichzeitig ein Ereignis in der Musikgeschichte.
Der Sound, der Synthesizer-Improvisation, Folk-Rhythmen und analoges Rauschen vereint, verleiht elektronischer Musik wieder etwas „Lebensechtes“.
Danach wechselte er zu einer Live-Band-Formation und sein Sound wurde noch freier.
Border Community hat sich vielleicht vom Mainstream zurückgezogen, aber sein Einfluss wurde weiterhin an Künstler wie Jon Hopkins, Floating Points und Four Tet weitergegeben.
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VII. „Grenze“ als Ästhetik: Nachhall von Klang und Gedanken
„Grenze“ ist keine Grenze zwischen Genres, sondern eine Grenze zwischen Ideen.
Für Holden war Musik eine Antwort auf die Gesellschaft und eine Frage an die Welt.
Mit der Kommerzialisierung der Clubkultur wurde die Border Community zu einer Basis für die Wiedererlangung von „Emotionen“ und „Autonomie“.
Klang ist keine Nostalgie, sondern die Rekonstruktion der Erinnerung.
Es hat die Kraft, Zuhörer dazu zu bringen, ihre eigenen Grenzen zu überdenken.
VIII. Schlusskapitel: Verschwundene Grenzen, fortbestehende Gemeinschaft
Die Aktivitäten der Border Community sind derzeit ruhig.
Aber dieser Geist lebt in vielen Künstlern weiter.
„Gemeinschaft“ bezieht sich auf die Beziehungen, die durch die Musik selbst entstehen.
Was Holden sich vorstellte, war kein geschlossenes Etikett, sondern ein offener Raum der Resonanz.
Die Reise des Klangs, der Grenzen überschreitet, ist noch nicht zu Ende.
Chronologie: Geschichte der Grenzgemeinschaft
Border Community-Diskographie (Hauptwerke)
| Künstler | Titel | Jahr | Link |
|---|---|---|---|
| James Holden | Die Erben | 2013 | Amazon |
| Nathan Fake | Ertrinken in einem Meer der Liebe | 2006 | Amazon |
| Luke Abbott | Holkham-Drohnen | 2010 | Amazon |
| Petar Dundov | Ideen aus dem Teich | 2012 | Amazon |
| Das MFA | Motherload EP | 2003 | Discogs |
| Ricardo Tobar | Trillis | 2013 | Amazon |