[Kolumne] Andy Goldsworthy und Musik – künstlerische Resonanz rund um Zeit und Natur
Column de Ambient Field Recording Minimal
Andy Goldsworthy und Musik – Künstlerische Resonanz rund um Zeit und Natur
Text: mmr|Thema: Andy Goldsworthys Werke und die Klangresonanz von Ambient, Field Recording und Minimal Music
Andy Goldsworthy (1956-) ist ein britischer Künstler, der für seine Installationen und Land Art mit natürlichen Materialien bekannt ist. Seine Arbeit konzentriert sich auf Elemente wie den Lauf der Zeit, Veränderungen in Materialien und die Kreisläufe der Natur. Sein Ansatz hat viel mit Musik gemeinsam, insbesondere mit Ambient, Field Recording und Minimal Music.
Gemeinsamkeiten zwischen Goldsworthys Werk und Musik
| Themen | Goldsworthys Werke | Ähnlichkeiten mit Musik |
|---|---|---|
| Zeit | Arbeitet auf der Grundlage von Veränderungen wie Eis, Blättern, Ästen usw., die schmelzen oder verwelken | Musikalisches Zeitgefühl mittels Phasenverschiebungen und Schleifen (z. B. Steve Reich) |
| Standort | Werke sind untrennbar mit der natürlichen Umgebung verbunden, in der sie entstehen | Musik, die die „Klänge des Ortes“ durch Feldaufnahmen einfängt |
| Vergänglichkeit | Werke, die aufgrund von Wind, Regen und Sonnenlicht einstürzen | Verschwindender Nachhall und Ausklingen anhaltender Klänge |
| Zyklus | Betont die Zyklen der Jahreszeiten und Naturphänomene | Zyklisches Zeitgefühl durch Drohnen und repetitive Strukturen |
| Stille | Die Bedeutung von Raum und Intervall | Die Präsenz von „Stille“ in John Cage und Ambient-Werken |
Goldsworthys repräsentative Werke/Projekte
- Schneeballserie: Ein riesiger Schneeball wird in einer Stadt aufgestellt und zeigt, wie er mit der Zeit schmilzt.
- Eiszapfenstern: Ein Stück Eis, das sich zu einem Stern zusammenfügt und bei Sonnenaufgang schmilzt.
- Stone River (1997): Eine gewundene Steinmauer, die an der Stanford University in den Vereinigten Staaten errichtet wurde.
- Rowan Leaves and Hole: Ein Werk, bei dem rote Blätter kreisförmig angeordnet sind und auf der Wasseroberfläche schwimmen.
- Storm King Wall (1997–98): Eine lange schlangenförmige Steinmauer im Storm King Art Center in New York.
Geschrieben von Goldsworthy
- 『A Collaboration with Nature』 (1990)
- 『Hand to Earth』 (1990)
- 『Stone』 (1994)
- 『Time』 (2000)
- 『Wood』 (1996)
- 『Wall』 (2000)
- 『Arch』 (1999)
- 『Andy Goldsworthy: Projects』 (2004)
Musik-Playlist (nach Genre), die zu Goldsworthy-Werken passt
Ambiente
- Brian Eno ― Ambient 1: Music for Airports
- Harold Budd ― The Pearl
- Stars of the Lid ― And Their Refinement of the Decline
Feldaufnahme
- Chris Watson ― Weather Report
- Jana Winderen ― Energy Field
- Hildegard Westerkamp ― Into the Labyrinth
Minimal
- Steve Reich ― Music for 18 Musicians
- Terry Riley ― In C
- Philip Glass ― Glassworks
Playlist nach dem „Fluss der Zeit“ geordnet
Morgen
- Brian Eno ― Ambient 1: Music for Airports
- Chris Watson ― Morning at the River
- Steve Reich ― Music for 18 Musicians
Mittag
- Terry Riley ― In C
- Jana Winderen ― Energy Field
- Philip Glass ― Glassworks
Abend
- Harold Budd & Brian Eno ― The Pearl
- Hildegard Westerkamp ― Kits Beach Soundwalk
- Stars of the Lid ― Requiem for Dying Mothers
Nacht
- William Basinski ― The Disintegration Loops
- Eliane Radigue ― Trilogie de la Mort
- Biosphere ― Substrata
Saisonaler Fluss
– Frühling: Ryuichi Sakamoto – Async
- Sommer: Chris Watson ― Wetterbericht
- Herbst: Johann Johannsson - Orphée
- Winter: Alva Noto & Ryuichi Sakamoto - Vrion
Abschluss
Andy Goldsworthys Werke haben eine „einmalige“ Qualität, die sich mit der Zeit und der Natur verändert und verschwindet. Seine Ästhetik spiegelt stark das „Ambiente“, die „Wiederholung“ und die „Stille“ von Ambient-, Field-Recording- und Minimal-Musik wider. Durch das Erleben beider in Kombination entsteht ein „Dialog mit der Natur“, der die visuellen und auditiven Sinne kreuzt.
Verwandte Spalten
[[Spalte] Was ist Ambient-Musik? Eine Philosophie von „Klängen, die existieren“ statt von Klängen, die gehört werden] (https://monumental-movement.jp/Column-Ambient)